Schule trifft Rathaus

Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 9 treffen Oberbürgermeister Jürgen Kessing

Wie Kommunalpolitik funktioniert, lernen Schülerinnen und Schüler zwar auch an der Schule, aber die Landeszentrale für politische Bildung will den Neuntklässlern in den Kommunen auch noch direkte Einblicke in die Funktionsweise der Rathäuser vermitteln. In Bietigheim-Bissingen stellt sich auch der Oberbürgermeister regelmäßig den Fragen der Jugendlichen. Beim Aktionstag zur Festigung von Grundlagen der Kommunalpolitik und der Jugendbeteiligung stellte sich das Stadtoberhaupt der Stadt Bietigheim-Bissingen am Freitag, 26. April 2024, den Fragen der 24 Schülerinnen und Schülern der Klasse 9a der Realschule Bissingen im Bietigheimer Ratssaal. Moderiert wurde die Veranstaltung von der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg. 

Oberbürgermeister Jürgen Kessing wurden viele Fragen zu seinem Werdegang, seiner Motivation Oberbürgermeister zu werden und seinen Plänen in der Zukunft gefragt. Aber auch Erklärungen zum Thema Gewerbesteuer und Einnahmen einer Stadt stießen auf offene Ohren bei den interessierten Schülerinnen und Schülern. Sie wollten ebenso wissen, was im historischen Ratssaal der Stadt besprochen und entschieden wird und wie die Jugendlichen den Oberbürgermeister und die Verwaltung kontaktieren können.  

Die Schülerinnen und Schüler interessierten sich aber auch dafür, wie es ist, als Oberbürgermeister in der Freizeit erkannt zu werden, wie er zu türkischem Essen steht, was er von der Cannabis-Legalisierung hält und ob er Tipps hat, welche Fähigkeiten man braucht, um Bürgermeister zu werden. 

Vor allem aber nutzten die Schülerinnen und Schüler der Realschule Bissingen die Chance, dem Oberbürgermeister ihre Wünsche und Verbesserungsvorschläge für die städtische Infrastruktur vorzutragen. Die Anregungen wurden von ihm entweder direkt beantwortet oder zur weiteren Bearbeitung an die Verwaltung bzw. die zuständigen Einrichtungen weitergeleitet. 

Zunächst wurde das Thema Freizeitaktivitäten angesprochen. Die Schülerinnen und Schüler wünschen sich bspw. ein Kino, eine Go-Kart-Bahn oder Lasertag. Aber auch der Wunsch nach einer Renovierung der Skateranlage in Bissingen wurde an Oberbürgermeister Jürgen Kessing herangetragen. Er erläuterte den Schülerinnen und Schülern, dass Angebote nur bei entsprechender Nachfrage wirtschaftlich sein können und damit Bestand haben. Dennoch hat Bietigheim-Bissingen bspw. eine Pumptrack- und Dirtparkanlage, die man bei anderen Städten vergebens sucht sowie zwei Eishallen, zwei Bäder und ein Freibad. Außerdem wünschen sich die Schülerinnen und Schüler mehr überdachte Plätze mit Tischen und Bänken zum Verweilen im Außenbereich sowie die Möglichkeit, Räume im Jugendhaus 4D zum Treffen in Kleingruppen zu nutzen. 

Darüber hinaus bitten die Schülerinnen und Schüler um eine Verbesserung der Bustaktung für den Weg zur Schule bzw. nach Hause sowie größere Busse. Oberbürgermeister Kessing appellierte an die Jugendlichen die mit dem Busverkehr beauftragte Firma Spillmann direkt zu kontaktieren. Das Unternehmen ist dankbar für Hinweise der Schülerinnen und Schüler. Aber auch er werde den Hinweis an das städtische Unternehmen weiterleiten. 

Großen Raum nahm auch der Wunsch nach einem Snackautomaten an der Schule sowie die aktuelle Versorgungssituation mit Lebensmitteln vor Ort ein. Oberbürgermeister Kessing erklärte, wie den Schülerinnen und Schülern anderer Schulen erfolgreich Projekte wie ein Kiosk umgesetzt und mit den erzielten Einnahmen ihre Klassenfahrten bezuschusst haben. Er bestärkt die Schülerinnen und Schüler darin, selbst aktiv zu werden. Aber auch die erhöhten Kosten für Lebensmittel bereiten den Schülerinnen und Schülern Sorgen. 

Der Aktionstag 'Schule trifft Rathaus' will nicht nur das Wissen festigen, das bereits laut Bildungsplan im Unterricht erworben wurde. Vielmehr sollen den Jugendlichen Wege aufgezeigt werden, um ihre Stadt mitzugestalten. Sie sammelten dazu Ideen und diskutierten mit Oberbürgermeister Jürgen Kessing über Möglichkeiten der Umsetzung. Dabei lernten sie Beteiligungsmöglichkeiten in der Stadt Bietigheim-Bissingen kennen. Der politische Tag wird durch ein junges Team von Expertinnen und Experten der LdP-Außenstelle Ludwigsburg im Rathaus oder anderem außerschulischen Lernort der Stadt durchgeführt. Durch die ausgewählten Methoden wird das Thema für die Schülerinnen und Schüler intensiv erlebbar und auch der Spaß kommt nicht zu kurz!