Städtische Galerie - Ausstellungseröffnung

Eröffnung der Doppelausstellung »Paul Reichle zum 125. Geburtstag – Vom Bauhaus nach Bietigheim« & »Katharina Trudzinski – Slalom«


Die Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen lädt herzlich ein zur Eröffnung der neuen Doppelausstellung »Paul Reichle zum 125. Geburtstag – Vom Bauhaus nach Bietigheim« & »Katharina Trudzinski – Slalom« am Freitag, 4. April 2025 um 19 Uhr. Nach der Begrüßung durch Oberbürgermeister Jürgen Kessing wird die Galerieleiterin Dr. Isabell Schenk-Weininger in die neue Ausstellung einführen. Musikalisch umrahmt wird das Programm vom Blechbläserquartett der Musikschule Bietigheim-Bissingen unter der Leitung von Ralf Janßen. Der Eintritt ist frei. 

Aus Anlass seines 125. Geburtstages widmet die Städtische Galerie dem Maler Paul Reichle (1900–1981) eine umfangreiche Retrospektive. Die Anregungen, die er 1924/25 am Weimarer Bauhaus erhalten hatte, blieben für den Künstler ein Leben lang prägend. 1927 trat er eine erste Anstellung bei den Deutschen Linoleumwerken an und zog mit seiner Frau nach Bietigheim, wo er bis zu seinem Tod lebte und wirkte. Die Auseinandersetzung mit Paul Klee und Wassily Kandinsky, später mit der École de Paris sowie die Freundschaft mit Willi Baumeister führten ihn zu einer spielerischen Art der Bildfindung und Komposition. So entwickelte er ein Repertoire an abstrakten Formen, die sich zunächst – vom Gegenstand abgeleitet – geometrischen Formen annähern, später einen gegenständlichen Kern nur noch erahnen lassen. Von 1935 bis 1965 war er bei DLW als Kolorist und Farbberater beschäftigt. Nach Beendigung seiner beruflichen Tätigkeit steigerte sich Reichles Produktivität nochmals, so dass bis zu seinem Tode sogar der Großteil seiner Hunderte von Kreidezeichnungen und insgesamt über 700 Gemälde entstand. 
Die Kreidezeichnungen, Öl- und Acrylgemälde Paul Reichles werden in der Doppelausstellung durch Zeichnungen, Reliefs und Rauminstallationen der Berliner Künstlerin Katharina Trudzinski (*1977) ergänzt. Katharina Trudzinski arbeitet ebenfalls mit einer abstrakten – teilweise geometrischen, teilweise amorphen – Formensprache. In ihren Aquarellen und Zeichnungen geben sich diese Formen mit Karo- und Streifenmustern ein fröhliches Stelldichein. Über die plane Bildfläche geht die Künstlerin hinaus, wenn sie in kräftigen Farben bemalte Holzformen zu vielschichtigen Reliefs arrangiert. 
Ihre Skulpturen erobern sich gar den Museumsraum. Die flachen, aber großen farbigen Elemente klemmen in Fensternischen, lehnen in Ecken und umspielen Pfeiler. Auf den jeweiligen Ort bezogen sind auch ihre spielerisch-humorvollen Interventionen im öffentlichen Raum, die dem städtischen Alltag Poesie verleihen und die sie in Fotografien festhält. Katharina Trudzinskis gattungsübergreifende Werke zeigen auf, welch ungebrochene Faszination und Aktualität die abstrakte Formensprache in der Gegenwart hat.

Am Montag, 7. April 2025 um 17 Uhr findet eine Führung exklusiv für Lehrkräfte und Erzieher/-innen mit der Galerieleiterin Dr. Isabell Schenk-Weininger statt. Die erste öffentliche Führung gibt es am Sonntag, 13. April 2025 um 11.30 Uhr mit Dr. Carla Heussler. Am Mittwoch, 23. April 2025 bietet die stellvertretende Galerieleiterin Dr. Petra Lanfermann um 10 Uhr eine Vormittagsführung für Senior/-innen an.

Abbildung: 
Paul Reichle, ohne Titel, 1981, Acryl auf Karton, Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen