Realschule im Aurain - Vortrag Ben Salomo
Ben Salomo an der Realschule im Aurain zum Thema Antisemitismus
Seit dem Überfall der Hamas auf den Staat Israel, der als jüdisches Kollektiv verstanden wird, ist der langjährige Israel-Palästina Konflikt wieder in den Fokus der Nachrichtenwelt gerückt – und damit einhergehend auch die Tatsache, dass die Fälle antisemitischer Vorfälle einen traurigen Höchststand erreicht haben. Umso wichtiger, dass Ben Salomo in ganz Deutschland Aufklärungsarbeit zu Antisemitismus leistet – und das auf sehr lebendige Art und Weise. Und weil das Thema Antisemitismus im Bildungsplan verankert ist, lud die Realschule im Aurain Ben Salomo, einen der außergewöhnlichsten Rapper Deutschlands, zu einem Vortrag in die Aurainhalle ein.
Antisemitismus und politische Bildungsarbeit
Dankenswerterweise folgte Ben Salomo dieser Einladung. Gemeinsam mit der Friedrich-Naumann-Stiftung kam er, um den Neuntklässlern das bedeutende Thema näherzubringen. „Es ist unsere moralische und historische Pflicht, die Themen Rassismus und Antisemitismus aufzugreifen“, stellte Schulleiter Harald Schmitt klar. „Ben Salomos Engagement gegen Rassismus und Antisemitismus ist sehr bemerkenswert." Er leiste wichtige Aufklärungsarbeit, rufe zu Toleranz auf und agiere als Brückenbauer zwischen Kulturen und Religionen", so Schmitt weiter.
Bekannt wurde der Rapper als Gründer der Konzertreihe „Rap am Mittwoch“ mit ca. 417 000 Abonnenten und 112 Millionen Views, die er allerdings 2018 aufgrund der starken antisemitischen Tendenzen in der Deutschrap-Szene aufgab. Für sein großartiges Engagement wurde ihm im selben Jahr das Robert-Goldmann-Stipendium verliehen, ehe 2019 seine Autobiografie „Ben Salomo bedeutet Sohn des Friedens“ erschien.
Lebendiger Vortrag mit Fakten
„Ich möchte mit euch über das Thema Antisemitismus sprechen“, so Ben Salomo zu Beginn seines Vortrags. Der Rapper, der unter dem bürgerlichen Namen Jonathan Kalmanovich in Israel geboren wurde, siedelte im Alter von vier Jahren mit seiner Familie in das damalige West-Berlin um. Er schilderte der Schülerschaft, was vielen jüdischen Personen und seiner Familie widerfuhr. So erzählte er unter anderem, dass sein eigener Großvater Zwangsarbeit leisten musste – ohne Sinn und Zweck. Es handelte sich um Sklavenarbeit fern von menschenwürdigen Bedingungen. Dass der Begriff „Holocaust“ oder „Shoah“ die systematische Ermordung von mehr als sechs Millionen Juden während der NS-Zeit bezeichnet, wussten die Schüler. Auf dieser Basis thematisierte der Rapper historische Hintergründe und insbesondere aktuelle Themenschwerpunkte, die die Gesellschaft bewegen.
Die Vorabschlussklassen merkten schnell, dass der Rapper und Youtuber die Inhalte auf sehr lebendige Art und Weise vermittelte. Dabei nahm er die Schüler aktiv mit und ließ sie miteintauchen in unterschiedlichste Gesichtspunkte und Entwicklungen. Ferner griff der Familienvater auf, was jede einzelne Person gegen antisemitisches Gedankengut machen kann und muss. „Wenn wir gemeinsam erkennen, wo überall Antisemitismus vorhanden ist, können wir was bewegen“, betonte er.
Die Neuntklässler der Realschule im Aurain bedanken sich bei Ben Salomo, der mit seinem erkenntnisreichen Vortrag einen vermeintlich ganz gewöhnlichen Tag zu einem unvergesslichen machte. Ebenso geht ein herzlicher Dank an die Friedrich-Naumann-Stiftung, die diese politische Bildungsarbeit proaktiv fördert.