Zuschuss zu Renovierungsarbeiten St. Peter

Natursteinfassade des Chores an St. Peter wird renoviert - mit Zuschuss der Deutschen Stiftung Denkmalschutz

Oberbürgermeister Jürgen Kessing freute sich über die Förderzusage der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.
Dr. Fritz Fischer vom Ortskuratorium Stuttgart der Deutschen Stiftung Denkmalschutz überreichte ihm eine Förderzusage über 50.000 Euro für die Sanierung der Friedhofskirche St. Peter gleich vor Ort.
Bei der Besichtigung der Natursteinfassade des Chores der ältesten Kirche in Bietigheim-Bissingen wurde deutlich, welcher Handlungsbedarf besteht. Es gibt Risse, Ausbrüche, fehlende Verfugungen und umfangreiche Schalenbildungen aufgrund mürbe gewordener Oberflächen. Auch der starke Bewuchs durch kleinere Bäume und Sträucher sowie die Moose und Flechten auf den Steinen müssen entfernt werden. Restauratoren hatten im vergangenen Jahr die Kirche sorgfältig untersucht und den Schaden festgestellt. Im Laufe des Jahres geht es nun an die Sanierung, die rund 200.000 Euro kosten wird. Da kommt der Zuschuss der Deutschen Stiftung Denkmalschutz genau richtig.

Die Friedhofskirche St. Peter stammt aus dem 9. Jahrhundert und wurde vermutlich vom Kloster Weißenburg begründet. St. Peter war einstmals die auf freiem Feld, an der Landstraße zwischen Bietigheim und Sachsenheim gelegene Taufkirche des Ortes. Sie gilt als Mutterkirche für Bietigheim, Bissingen und Metterzimmern, aber auch für Großsachsenheim, Kleinsachsenheim und Untermberg, früher Remmigheim. In ihrem Umfeld gab es einstmals einen römischen Gutshof, dessen Steine für den ersten Kirchenbau wohl Verwendung fanden. 1390 erfuhr die Kirche ihre heutige Gestalt, indem die Mauerwände auf beiden Seiten weiter hinausgeschoben und im Osten ein gewölbter gotischer Chorraum angefügt wurden. Die Mittel dafür bewilligte die damalige Stadtherrin, die württembergische Gräfin Antonia Visconti. Das Kirchenpatronat war inzwischen von Weißenburg an die Grafen von Vaihingen und von ihnen an das Kloster Denkendorf übergegangen. Der Graf von Württemberg war Vogteiherr des Klosters, weshalb er und seine Frau sich um den Ausbau der Kirche St. Peter, später auch um den Bau der Bietigheimer Stadtkirche kümmerten. Die heutige Friedhofskirche St. Peter verlor zwar ihre Pfarrrechte im 15. Jahrhundert an die Bietigheimer Stadtkirche, ist als ältester Bau in der Stadt und immer noch gut genutzte Friedhofskirche ein wichtiges Zeugnis der langen Stadtgeschichte. Umso wichtiger war auch der Stiftung Denkmalschutz deren Erhalt und Sanierung.

Weitergehende Sanierungsarbeiten am Langschiff der Kirche sind in den nächsten Jahren ebenfalls zu erwarten, da auch dort die Natursteinfassade dem Zahn der Zeit unterliegt.

 

Bild v.l.n.r:

Christoph Grüber, Lotto Regionaldirektion Nord Ost GmbH / Georg Wacker, Lotto BW / OB Jürgen Kessing / Dr. Fritz Fischer, Ortskuratorium Stuttgart der Deutschen Stiftung Denkmalschutz