Kusatsu ist ein in Japan landesweit bekannter Erholungsort. Den Grund für den Ruhm findet man in der umliegenden Bergwelt: Direkt hinter Kusatsu befindet sich der 2.160 m hohe Kusatsu-Shirane-san sowie weniger als 30 Kilometer weiter südlich der Asama-yama. Beides sind aktive Vulkane mit in der jüngeren Vergangenheit imposanten Ausbrüchen.
Eine derart geologisch aktive Zone bringt angenehme Nebeneffekte mit sich: Onsen – heiße Quellen. Gerade in Kusatsu am Fuß der Berge tritt sehr viel heißes Wasser aus dem Boden. Die heißen Quellen von Kusatsu haben dabei zwei Besonderheiten aufzuweisen: Zum einen ist das Wasser bezüglich des pH-Wertes sehr sauer, zum anderen äußerst heiß – die Austrittstemperatur liegt je nach Quelle bei 45 bis fast 95 Grad Celsius.
Während in den meisten Kurorten mit heißen Quellen in Japan mehr oder weniger tief in den Boden gebohrt werden muss, kann man in Kusatsu protzen: Mitten in der Stadt sprudelt das dampfende Wasser nur so aus dem Boden und von dort über ein Geflecht aus Holzgestellen. Das ganze nennt sich Yubatake (Heißwasserfeld). Diese gibt es auch anderswo, aber nicht so groß und zentral wie in Kusatsu. Mittels der Gestelle werden die yunohana (Heißwasserblumen) quasi „angebaut.“ Diese Kristalle bestehen zu einem großen Teil aus Schwefel und werden später in anderen Onsen zum Beispiel als Badezusatz verkauft bzw. genutzt.
Das Wasser aus den Onsen wird außer zum Baden auch für das Beheizen der Grund- und Mittelschule, des städtischen Wohlfahrtzentrums, sowie der Schwimmhalle genutzt.