Szekszárd, Ungarn
Partnerschaft seit: 1989
Einwohnerzahl: ca. 37.000
Lage: Die Stadt liegt rund 150 Kilometer südlich von Budapest.
Komitat: Tolna
Region: Südtransdanubien
Bürgermeister: Attila Berlinger
Webseite:www.szekszard.hu
Kontakt:postmaster[at]szekszard.hu
Partnerschaftsbegründung
1989 haben der Vorgänger im Amt des Bürgermeisters, der Ehrenbürger von Szekszárd, Oberbürgermeister a.D. Manfred List und der damalige Bürgermeister von Szekszárd, Janos Kovacs (†), nach einem einmütigen Beschluss in den Gemeinderäten beider Städte die Partnerschaft geschlossen. Den Anstoß dazu gab ein Bürger aus Bietigheim-Bissingen, Adam Leicht (†). Er stammte aus der Region Tolna, aus Aparhant, und hatte schon 1985 einen ersten Vorschlag zur Aufnahme freundschaftlicher Kontakte unterbreitet. So fuhren 1985 erstmals OB a.D. Manfred List, Adam Schäffer, ein Ungarndeutscher und seinerzeit Gemeinderat in Bissingen sowie Adam Leicht nach Szekszárd und führten erste Gespräche, die am 27. Mai 1989 in Bietigheim-Bissingen mit der Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde besiegelt und mit einem Auftritt der Tanzgruppe Bartina auf der Landesgartenschau auch öffentlich gefeiert wurden. Seit der Partnerschaftsbegründung 1989 pflegt die katholische Kirche von Bietigheim-Bissingen eine bis heute durchgehende Partnerschaft.
Geschichtliches
Reichhaltige archäologische Funde beweisen eine Besiedelung schon durch Kelten und Römer. Die Bedeutung des Ortes für das römische Imperium ist durch den Limes am rechten Donauufer, eine Heerstraße und ein Militärlager namens Alisca belegt. Zur Zeit der Völkerwanderung lebten hier Hunnen, Langobarden, Awaren sowie ungarische Stämme. Szekszárd wurde erstmals im Stiftungsbrief der Abtei Pécsvarad mit dem Namen Sagard erwähnt. 1061 gründete König Béla I. ein Benediktinerstift, dessen Grundmauern im Innenhof des Komitatshauses zu sehen sind.
1538 brachen die Türken über die Stadt herein. Als nach Jahrzehnten kriegerischer Auseinandersetzungen kaiserliche Heere die Stadt 1668 aus der Herrschaft der Türken befreiten, waren noch 12 Familien übriggeblieben, das Land verwüstet, die Weinkultur vernichtet. Im 18. Jahrhundert wurde das Gebiet durch Südslawen und auch durch Deutsche erneut besiedelt. Trotz einer schlimmen Pestepidemie erlebte die Stadt von nun an einen stetigen Aufschwung. 1779 wurde sie zum Verwaltungssitz des Komitats Tolna ernannt.
Aus dieser Funktion kamen im 19. Jahrhundert die wesentlichen Impulse für den Städtebau und die gesamte Infrastruktur. Auch der Anschluss an das Eisenbahnnetz 1883 wirkte sich positiv auf Handel und Verkehr aus.
Szekszàrd heute
Die Stadt bietet viele idyllische Parks, aber auch Promenaden im Stadtzentrum mit schönen Restaurants und Cafés. Die Promenaden bieten einen herrlichen Ausblick auf Statuen und barocke Gebäude. Die weiten Straßen und die renovierten historischen Gebäude stellen ein malerisches Ambiente dar.
Ein wichtiger Erwerbszweig ist noch heute der Weinbau. In der Stadt gibt es ca. 4.500 Weinkeller. Viele Einwohner besitzen einen Weinberg und pflegen in ihren Presshäusern gerne die sprichwörtliche ungarische Gastlichkeit.
Kellereigenossenschaften und Handelsorganisationen sorgen für den Vertrieb der guten Szekszárder Weine. Nach Szekszárd hat daher auch ein über die Grenzen hinaus bekanntes Weinbaugebiet seinen Namen, das von sieben Hügeln umschlossen wird. Die typische Rebe für diese Region ist die Kadarka-Rebe, die aus Dalmatien stammt. Bekannt ist vor allem der Rotwein des Szekszárdi bikavér (Szekszárder Stierblut), der aus drei für diese Region typischen Rebsorten, darunter auch der Kadarka-Rebe, gekeltert wird.
Die Industrie kam erst in diesem Jahrhundert zum Zuge: Vor allem Lebensmittel- und Leichtindustrie sowie Maschinenbaubetriebe sind heute tätig.
Sehenswürdigkeiten
Bélaplatz – Dies ist das Zentrum der Stadt, markiert von vier markanten Bauwerken: die Innerstädtische Pfarrkirche, erbaut zum Ende des 18. Jahrhunderts; die barocke Dreifaltigkeitssäule, die 1753 zur Erinnerung an die verheerende Pestepidemie errichtet wurde; das Komitatshaus; sowie das Rathaus.
Geburtshaus des Dichters und Schriftstellers Mihály Babits (1883-1942), heute ein Museum.
Komitatsmuseum
Komitatshaus – Dort gibt es eine Gedenkausstellung für Franz Liszt.
Weinmuseum
Gemencer Wald – der Wald ist eines der wichtigsten Naturdenkmäler von Ungarn.
Aussichtsturm – nach wenigen Minuten Autofahrt (auch zu Fuß erreichbar) erreicht man den von Bildhauer István Kiss geschaffenen Aussichtsturm, der eine Vogelperspektive auf Szekszárd bietet. Die Skulptur symbolisiert den für Szekszárd so wichtigen Weinbau.
Kulturmöglichkeiten
Lebkuchenmuseum
Im Mór-Wosinsky-Museum findet man archäologische Funde.
Partnerschaftliche Beziehungen
Musikschule
Katholische Kirche Zum Guten Hirten
Ellental Gymnasien
Handball Senioren des TSV Bietigheim
Chorvereinigung Bietigheim
Behinderten- und Rehabilitations-Sportgemeinschaft Bietigheim
Besuche von Delegationen des Gemeinderates