QR-Natur- & Kultur-Erlebnisrundgang Mettertal

Menschen & Mauern – Mauern & Menschen

Idyllische Gewässer umgeben von Wiesen, Wäldchen, Hecken, Weinbergen, Gärten – immer mehr Menschen lieben und schätzen die vielfältige Kulturlandschaft unserer Heimat. Dort finden sie Erholung in frischer Luft und erleben dabei hautnah die 4 Jahreszeiten mit ihren unterschiedlichen Facetten, Farben und Formen und der ganzen Faszination der Natur. Doch vielen Menschen ist nicht mehr bekannt, wie die einzelnen Kulturelemente der Landschaft entstanden sind, welche Bewirtschaftung und Pflege sie benötigen, um auch künftig noch nutz- und erlebbar zu sein.

Hier setzt das Projekt „Menschen & Mauern – Mauern & Menschen“ an. Es zeigt exemplarisch an einem Ausschnitt des Mettertals zwischen Sachsenheim-Kleinsachsenheim und Bietigheim-Bissingen-Metterzimmern, wie Menschen etwa durch den Weinbau die Landschaft geprägt und genutzt haben und wie die Bedingungen der Landschaft und die oft kärglichen Verhältnisse das Leben der früher hart arbeitenden Menschen beeinflusst haben. Ziel ist es, verlorenes oder fast vergessenes Wissen auf lebendige Art und Weise weiter zu geben. Wissen zu schaffen, das die Verantwortung von uns allen für die heimische Natur und Kultur aufzeigt und zum eigenen Handeln motiviert. Denn Klimaschutz, Umweltvorsorge, Naturbewahrung und Nachhaltigkeit fangen immer „vor der eigenen Haustüre“ an. Umwelt und Klima kann jedoch nur schützen, wer Natur kennt.

Hinzu kommt aktive Landschaftspflege durch die Erhaltung und stellenweise Sanierung noch vorhandener Weinbergmauern. Eine Sanierung markanter Bereiche der im Idealfall eine weinbauliche Wiedernutzung folgt. Ebenfalls zum Landschaftsmanagement gehört die Pflege wertvoller Magerwiesen und Halbtrockenrasen durch Mahd und Abräumen des Mähgutes bei welcher immer wieder Freiwillige – darunter gerade auch Kinder und Jugendliche – helfen und so ganz lebendig Natur und Naturschutz im Sinne der Nachhaltigkeit kennenlernen.

Mauern im Wald – Wald auf Weinbergterrassen

Das Mettertal zeigt den typischen Landschaftswandel in der gesamten Neckarregion seit Ende des 19. Und verstärkt seit Mitte des letzten Jahrhunderts. Ein Landschaftswandel, der sich in vielen Tälern rechts und links des Neckars – die über Jahrhunderte hinweg für den Weinbau genutzt wurden – vollzogen hat. Der Natur- und Kulturerlebnispfad greift die Kulturgeschichte der Landschaft auf, lässt Heimathistorie lebendig werden und macht Landschaftselemente sowie deren Fauna und Flora ganzheitlich und im Kontext zu überregionalen Entwicklungen begreifbar. Das Besondere: Texte, Fotos und Filme der einzelnen QR-Code-Stationen sind auch über die Internet-Adresse……abrufbar.

Texte, Fotos und Filme unterliegen dem strengen gesetzlichen Schutz des Urheberrechts. Sie dürfen ohne ausdrückliche schriftliche Erlaubnis weder ganz noch teilweise – weder in Printform noch digital – kopiert, weitergegeben oder auf andere Weise verwendet werden. Ausnahme: Die Bestimmungstafeln für Tiere und Pflanzen und Lebensräume (siehe spezieller QR-Code). Kopien sind hier unter Angabe der Urheber für Zwecke der nicht-kommerziellen Umweltbildung und Naturerziehung erlaubt.

Projektträger

Stadt Bietigheim-Bissingen und

NatureLife-International – Stiftung für Umwelt, Bildung und Nachhaltigkeit

Förderung

Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, Ferry-Porsche-Stiftung, Königin Katharina Fond

Fachliche Begleitung, Entwicklung, Downloads, Film- und Fotorecherche, Projektmanagement NatureLife-International – Stiftung für Umwelt, Bildung und Nachhaltigkeit in Kooperation mit der Stadt Bietigheim-Bissingen

Konzeption, grafische und technische Umsetzung

konzeptboutique, Stuttgart und Stadt Bietigheim-Bissingen

Projekt-Kernteam Roswitha Ott, Elke Grözinger, Achim Mayer, Claus-Peter Hutter, Beatrix Kübler

Technische Realisierung der Internetseiten Christian Spiegel | mirror concepts

Redaktionelle Mitarbeit / Lektorat

Ms.Sc. Biol. Eva-Maria Riedel

Texte

Elke Grözinger, Achim Mayer, Claus-Peter Hutter, Christiane Paulsen

Fotos

Elke Grözinger, Claus-Peter Hutter, Achim Mayer, Claus König, Alfred Limbrunner, Georg und Steffi Krause, Hiltrud Wilhelmi, Roswitha Ott, Martina Wonner, Désirée Bartolomé, Hermann Großmann, Werner Wahler, Harald Dold, Carola Huhn, Martina Neher, Dietmar Nill, Stadtarchiv Bietigheim-Bissingen, MikeLane45_Istock.

Filme

Claus König, Thomas Niedermüller

Zeichnungen/Bestimmungsvorlagen

Wolfgang Lang

Sie wollen Klima- und Naturschutz sowie Bildung unterstützen?

Spendenkonto:

NatureLife-International, Stiftung für Umwelt, Bildung und Nachhaltigkeit

Baden-Württembergische Bank

IBAN DE22 6005 0101 0002 2090 29

BIC SOLADEST600

Metter und Metterzimmern

Metter – Fakten zum Flusstal

Die Metter entsteht aus zwei Quellen im Stromberg und mündet nach 28 Kilometern bei Bietigheim in die Enz. Der kleine Fluss verläuft fast durchgängig in Landschaftsschutzgebieten. Ab Sachsenheim bis zur Mündung ist die Metter zudem als Teil des europaweiten Schutzgebietssystems Natura 2000 (FFH-Gebiet) geschützt.
Der Name Metter ist seit der Römerzeit belegt. Die Römer nannten das Flüsschen „Matisa“ und „Fluvius Mitrana“.

Metterzimmern

Urgeschichte und Name

Metterzimmern ist ein uralter Siedlungsplatz. Im Bereich der „Wolfskehle“, nahe der Quelle „Schmidsbrunnen“ fanden sich Siedlungsreste aus der Urnenfelderkultur (1200-700 vor Chr.). Die Römer siedelten dann im Bereich des heutigen Ortes. Einige Gebäude der Rathausstraße gründen auf römischen Fundamenten.

838 wurde der Ort erstmals im Lorscher Kodex erwähnt. Da es im Mittelalter mehrere Zimmern-Orte gab – die Ortsendung „Zimmern“ deutet an, dass der Ort aus Holz gebaut und nicht befestigt ist – wurde 1428 der Ort genauer bezeichnet „Zymmern gelegen an der Metern“. Später wird der Ort „Metter Zimmern“ genannt und von einer Mauer (Dorfetter) umgeben. Mehr zur Geschichte des Dorfes können Sie nachlesen im Buch von Andreas Walter „Metterzimmern – Geschichte und Geschichten aus unserem Dorf“ (2016). Gebührenfrei ausleihbar in der Otto-Rombach-Bücherei Bietigheim (www.buecherei.bietigheim-bissingen.de).

Die Metterzimmerer „Schnecken“

Den Spitznamen „Schnecken“ teilen sich die „Zemmrer“ mit einigen anderen Orten. Im Ort wird die Geschichte so erzählt: In Zimmern lebte ein kurzsichtiger Wengerter. Beim Hacken im Wengert sah er einen Schneck auf seine Rebstöcke zukriechen. Und weil er den gefräßigen Schneck von seinem Rebstock fernhalten wollte, drehte er wutentbrannt seine Hacke um und schlug mit aller Kraft zu. Im gleichen Moment schrie er aber laut auf. Der vermeintliche Schneck war gar keiner, sondern sein großer Zeh, der durch ein Loch in seinem kaputten Schuh guckte.“ (Aus Andreas Walter: Metterzimmern (2016), S. 146) Spaßhalber wird aus dem Namen Metterzimmern öfter auch mal ein „Mettredet“ oder – in Anlehnung „an den Schneck“ auch mal ein „Schnettredet“ gemacht ...

Klimaschutz

Naturnahe Täler mit Gewässern, Galeriewäldern, Heckenzonen und anderen boden- und grundwasserschützenden Landschaftselementen sind wichtige Klimaregulatoren. Sie senken an Hitzetagen durch Verdunstung die Umgebungstemperatur. Gerade in dicht besiedelten Gebieten spielen Frischluftzufuhr und erträgliche Temperaturen angesichts der Auswirkungen des Klimawandels eine immer wichtigere Rolle. Hinzu kommt die wichtige Schutzfunktion bei Hochwässern als Retentionsraum. So sind Täler, wenn dort kein intensiver Ackerbau betrieben wird, natürliche Airconditioner (Klimaanlagen); und das ohne jeden Stromverbrauch.