Station 10 – Landschaft im Wandel III
Terrassierter Wald
Gebüsch und Wald auf ehemaligen Weinberg-Terrassen
Im Mettertal, wie auch entlang anderer Neckarzuflüsse, ist der Wandel der Kulturlandschaft gut am Beispiel des einstigen Weinbaus zu erkennen. Zuerst wurde schon vor Jahrhunderten (entlang der Neckarsteilhänge sogar vor rund 1000 Jahren) der Wald gerodet, dann die Hänge mit Trockenmauern terrassiert, um Wein anbauen zu können.
Heute sind die früheren Weinberge häufig Freizeit- oder Wochenendgrundstücke. Manchmal wurden und werden noch ein paar Obstbäume gepflanzt. Vielfach jedoch werden die früheren Weinberge der Sukzession (natürliche Entwicklung zu Wald) überlassen. Zuerst kommen Brombeeren, dann allmählich Sträucher und auch Bäume.
Nach wenigen Jahrzehnten zeugen nur noch die im Winter sichtbaren Trockenmauern, dass der Wald früher mal Weinberg war. Typische Weinbergarten wie Eidechsen, Blindschleichen oder Weinberghyazinthe, Weinbergtulpe und -lauch verlieren ihren Lebensraum. Dafür finden sich im Laufe der Zeit immer mehr typische „Wald-Arten“ ein. Je nach Ausprägung entspricht dann der Lebensraum dem von Hecken und Feldgehölzen oder kleinen Wäldchen.
Als verbindendes Landschaftselement zwischen Feld und Wald verfügen Hecken und Feldgehölze über eine besonders große Artenvielfalt. Zwischen Büschen, Gehölzen und Sträuchern schwirren zahlreiche Insekten, die wiederum Nahrungsgrundlage für Vögel und Fledermäuse sind. Facettenreich präsentiert sich auch die Pflanzenwelt. In eher trockenen Bereichen dominieren Heckenrosen, Hartriegel, Schlehen und Weißdorn; in feuchteren Gebieten sind es Pfaffenhütchen und verschiedene Weidenarten. Hinzu kommen am Rand von Hecken vielerlei Blumen, Kräuter und Gräser.
Typische Pflanzen
Typische Tiere
Sicherheitshinweis: Die Begehung erfolgt auf eigene Gefahr.