Station 11 – Uferzonen Dynamik pur
Vielfalt zählt!
Sicherheitshinweis: Die Begehung erfolgt auf eigene Gefahr.
Nicht jeder Fluss ist gleich. Die Unterschiede zwischen einem Gebirgsbach, einem Mittellandbach wie der Metter und einem träge fließenden Flachlandstrom sind groß. Vielfältig gestaltete natürliche Uferzonen (Prall- und Gleithänge), Strukturen im Gewässer (Kiesbänke, gestürzte Bäume o.ä.), Erosions- und Ablagerungsbereiche sowie eine unveränderte Gewässersohle sind Kennzeichen für einen naturnahen Fluss wie die Metter.
Seit 2014 sind nach § 29 Wassergesetz BW entlang von Gewässern (gilt auch für ständig wasserführende Gräben) Streifen von 10 Metern Breite (außerorts) ab der Böschungskante als sog. „Gewässerrandstreifen“ zu erhalten, die entweder mit Grünland oder Gehölzen bestanden sind. Vor allem Ackerflächen müssen den zehn Meter Abstand einhalten. In diesem Schutzstreifen hat das Gewässer auch die Möglichkeit sich zu verändern: Natürliche Uferabbrüche an Prallhängen und der daraus folgende „Landverlust“ ist zu tolerieren. Davon ausgenommen sind lediglich Stellen, an denen die Infrastruktur (Straßen, Leitungen usw.) beschädigt würde.
Hochwasser an der Metter sind recht häufig. Das dann reißende Flüsschen drohte 2016 den Talweg zu unterspülen. Zur Sicherung des Wegs und der darunter verlaufenden Leitungen (u.a. Abwasserkanal von Sachsenheim zur Kläranlage Bietigheim-Bissingen), wurden große Muschelkalkblöcke in den Prallhang der Metter gebaut, um dem Fluss an dieser Stelle seine Erosionskraft zu nehmen.
Der Körper ist kompakt, die Beine sind kurz und der Schnabel lang und kräftig. Das Gefieder am Rücken und Kopf ist blaugrün, am Bauch rosarot gefärbt. Ein weißer Fleck befindet sich an den beiden Halsseiten sowie an der Kehle. Von der Seite betrachtet ist der Vogel bunt schillernd, von unten gesehen hebt sich der Vogel nur wenig von lehmfarbigen Uferzonen ab und von oben betrachtet verschmilzt das blaugrüne Gefieder gut getarnt mit der Wasseroberfläche. Der Lebensraum des Eisvogels sind ruhig fließende oder stehende Gewässer, die ausreichend Kleinfische bieten wie Teiche, Baggerseen, Bäche und Flüsse. Im Sommer stehen auch Frösche, Kaulquappen und Insekten auf dem Speiseplan. Im Sturzflug taucht der Vogel ins Wasser, in bis zu sechzig Zentimeter Tiefe greift er nach seiner Beute. Paare bilden sich im Frühjahr, gebrütet wird in Brutröhren an steilen Uferböschungen. Die Brutzeit dauert 21 Tage; sechs bis sieben Junge bleiben 23 bis 27 Tage im Nest.
Sicherheitshinweis: Die Begehung erfolgt auf eigene Gefahr.
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