Station 6 - Galeriewald

Bäume und Gehölze an Fließgewässern erfüllen viele verschiedene Aufgaben. So haben sie große Bedeutung für den Uferschutz: Viele gewässerbegleitende Bäume und Sträucher sind in der Lage, auch an steilen Ufern mit wenig Bodenmaterial zu wurzeln. Die Wurzeln von Erlen, aber auch von Eschen und Weiden, stellen einen natürlichen Schutz vor Erosion – also einem weiteren Abtrag des Ufers durch die Kraft des Wassers – dar. Die Wurzeln der Gehölze sind ein Hindernis für das Wasser und senken die Fließgeschwindigkeit. In diesen Bereichen sammelt sich vermehrt Sand oder Kies, der vom Gewässer mitgeführt wird. So kommt es zu einer Anreicherung und einem stetigen Umbau des Ufers.

Als Galeriewald bezeichnen Geographen und Biologen einen Wald, der sich entlang der Ufer eines Flusses in einer unbewaldeten Landschaft oder in einer mit einem anderen Waldtyp bestandenen Landschaft erstreckt und sich als eigenständiger Vegetationstyp vom Umland abhebt.

Man spricht auch im Kulturland von Galeriewald, doch dann bezieht sich der Begriff auf Waldreste. Der ursprüngliche Auwald wurde vom Menschen wie im Mettertal bis auf einen bachbegleitenden schmalen Rest in Grün- oder Ackerland umgewandelt.

Typische Bäume und Sträucher des Galeriewaldes

Au- und Galeriewald – Die Krautschicht im Frühjahr

Wo es schon früh blüht und grünt

Als „Auwald“ bezeichnet man eine natürliche Pflanzengesellschaft entlang von Gewässern. Auwälder sind stark beeinflusst von gelegentlichen Überschwemmungen und hohen Grundwasserpegeln und unterscheiden sich dadurch von benachbarten Waldgesellschaften, denn nicht jede Baumart erträgt „nasse Füße“. Typisch sind vor allem Weiden und Erlen und auch Eschen.

Im Frühjahr – wenn die Bäume noch ohne Laub sind – blühen in der Krautschicht des Auenwaldes die „Geophyten“ (griech. „Erdpflanzen“). Dies sind mehrjährige krautige Pflanzen, die ungünstige Lebensbedingungen (im Winter zu kalt, im Sommer zu wenig Licht) mit Hilfe unterirdischer Speicherorgane wie Knollen, Zwiebeln oder Rhizome überstehen. Sie blühen schon sehr früh im Jahr („ Frühlings-Geophyten“ ), solange die noch kahlen Bäume Licht bis zum Boden durchlassen und lagern danach Nährstoffe in ihre Speicherorgane ein. Im Sommer, wenn das „Laubdach“ der Bäume geschlossen ist, ist von den Frühblühern nicht mehr viel zu sehen. Doch dank der unterirdisch gespeicherten Nährstoffe erscheinen sie uns als blühende Frühlingsboten im kommenden Jahr wieder.

Typische Pflanzen der Krautschicht

Das Mettertal ist ein Schutzgebiet für Tiere und Pflanzen

Einfache Regeln helfen, die Natur aktiv zu bewahren.

Sicherheitshinweis: Die Begehung erfolgt auf eigene Gefahr.